
Französische Nationalbibliothek Paris: Historischer Lesesaal
Bei uns zu Hause waren Bücher ein rares Gut und mein mir sehr freundlich gesonnener Deutschlehrer im Gymnasium, Holger Paulsen, appellierte beim Elternabend: Der Junge muss lesen, lesen, lesen. Den Lese-Appell hat der Gymnasiast genau genommen erst im Studium umgesetzt. Er musste es, sonst wäre das nichts geworden mit dem Theologiestudium, denn das besteht anfangs nur aus Lesen. Es geht nicht um das Auswendiglernen des Buches der Bücher. Der Lesestoff, den die Welt der Theologie bietet, ist enorm, Und mittlerweile sind Bibliotheken sind das Fluidum, in dem ich mich wohlfühle. Wenn ich bei meinen Aufenthalten in Tübingen die theologische Bibliothek aufsuche (und das mache ich bei fast jedem Besuch in der Stadt meiner Geburt), dann überkommen mich Glücksgefühle. Warum? Bücher bedeuten Erkenntnisgewinn. Erkenntnis bedeutet Glück, Erweiterung meiner eigenen kleinen Welt durch neue Expertise, durch wissenschaftliche Vertiefung. Bücher sind Erlebnisräume, sie machen in der Regel schlauer.

Bücher, die zum Himmel wachsen. Vergilbte Bände, die zu den Regenbogenfarben streben. Entdeckt habe ich dieses Werk des Künstlers SETH am Rande der Olympischen Spiele in einer Ausstellung im Grand Palais in Paris. Dieses stylische Museum in der City (gegenüber dem Grand Palais) ist klein, überschaubar, ohne Schlangen und: gratis!
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