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Sonntag, 6.Dezember

Wenn ich an Nikolaus denke, dann überkommen mich seltsame Gefühle. Mir fällt ein Erlebnis aus dem Kindergarten ein. Der Nikolaus hat uns besucht. Ich weiß noch, wie wir auf unseren kleinen Stühlchen aufgereiht saßen, in Erwartung von guten Gaben. Von dem weißbärtigen mit der rauhen Stimme ist mir überhaupt keine Erinnerung geblieben. Aber von der kleinen, knurrigen und unfreundlichen Gestalt, die ihn wie ein Schatten begleitete, umso mehr. Der schwarze Gnom schleppte einen Sack mit sich und aus diesem ragte ein „Kinderbein“ heraus. Ausgeburt schwärzester Pädagogik: Quere Phantasie der Erwachsenenwelt! So kann ich es heute deuten. Damals fehlte mir eine solche Distanzierung. Dass die grundfreundliche Nikolausgestalt hinter seinem Schatten völlig verschwand, so dass bis heute von dem gesamten Geschehen nur das „Kinderbein“ übrigblieb, das macht mich immer noch fassungslos. Später erschien ich als Bartträger im Vikariat bei meinem Grundschulpraktikum dafür prädestiniert, auch eine zwieilichtige Nikolauspersiflage zu spielen. Dankend habe ich abgelehnt, denn ich wollte mich aus eigener, bitterer Erfahrung nicht für eine fragwürdige Pädagogik instrumentalisieren lassen. Gespielt habe ich schließlich einen grundguten und großzügigen Nikolaus. Anstatt Ruten zu verteilen las ich aus dem "himmlischen" Buch (einer hebräischen Bibel).


Hatten Sie ähnliche Erlebnisse mit dem Nikolaus und seinem Schatten Knecht Ruprecht? Oder ganz andere? Sie können mir gerne dazu schreiben oder mich anrufen: 0751/76012469.

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