In unserem Gesangbuch stehen zwei besondere Adventslieder, die durch und durch mittelalterliche Mystik atmen. Lieder, die sich nicht vordrängen, sondern bescheiden, aber mit großer Inbrunst die Sehnsucht der Adventszeit besingen. Sie arbeiten sich an mystischen Symbolen ab. Das eine greift das Himmelssymbol auf: „O Heiland reiß die Himmel auf“, das andere „Es kommt ein Schiff geladen“ spielt mit dem Symbol des Schiffes. Beide Lieder erzählen auf je eigene Weise davon, wie Christus in dieser Welt ersehnt wird, beide Lieder haben revolutionäre Kraft: Der Heiland, der die Himmel aufreißt, um die Welt mit Gedanken des Himmels zu „benetzen“. Das Schiff, ein altes Mariensymbol geht „still im Triebe“. Es trägt eine wertvolle Last. Beide Lieder bilden das ab, was Dietrich Bonhoeffer als Beten und tun des Gerechten unter den Menschen bezeichnet hat. Zur Ruhe kommen, Kraft schöpfen, um dafür bereit zu sein, am Werk Christi teilzuhaben, um die Welt mitgestalten zu können. Das eine durch seine Stille auf See, das andere durch das Herbeisehnen himmlischer Kräfte.
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