Neulich in einer Sitzung fiel mir dieses Plakat auf. Signalgelb hängt es in einem nüchternen Besprechungsraum an der Wand, neben den an die Wand gehefteten Zeichnungen eines Architekturbüros und gegenüber von Kaffeemaschine und Konferenztisch. Ich finde das Plakat genial. Für Zweifelnde genauso wie für Visionäre. Unten ist als Kleingedrucktes zu lesen: „Unser Impuls für 2018: Streichen Sie Bedenken, nicht Projekte“. Dieser Impuls ist zeitlos. Wenn wir den Bedenkenträgern in uns immer Raum schenken würden, dann kämen wir nicht weit im Leben. Dann ginge es in der Gesellschaft nicht voran. Logisch, wenn ich ein neues Projekt starte, sollte ich mir schon die Frage stellen: Reicht die Kraft und die Lust, so etwas durchzuziehen? Passt das in mein Zeitmanagement nach dem Motto „Fang dir bloß keine Zeitfresser ein“. Habe ich die richtigen Leute um mich herum, mit denen ich gut managen kann, was ich mir vornehme? Genügt das Aufflackern eines Feuers der Lust? Lohnt der Aufwand? Was kommt dabei heraus? All diese Fragen sollte man schon ernstnehmen. Innerliche und äußerliche Blockierer melden sich mehr oder weniger intensiv zu Wort und sagen: Komm, mach es dir gemütlich in deiner Komfortzone. Willst du dir das wirklich antun?
Es mag ja sein, dass sich Bürokratie, Stress und befürchteter Aufwand in den Weg stellen, so wie es hier steht. Aber das Geniale am Plakat: Da packt einer oder eine den Stift und streicht die dringlich warnenden Elemente einfach durch. Er oder sie transzendiert Blockaden. Übrig bleibt ein mutiges FANG AN. Ein Anfang, der den Menschen dient. Ja, Mut ist notwendig zu allem Neuen. Lebensdienlich sollte das Projekt sein und die Welt voranbringen und lebenswerter machen. So wie das Plakat den nüchternen Arbeitssaal aufwertet (in dem wir übrigens in unserem Gremium gute Entscheidungen treffen) so werten Millionen von guten Projekten auf dieser Welt das Leben auf. Ob im Einsatz für das Klima, gegen den Hunger, für Gerechtigkeit, für die ethische Bewusstseinsbildung, dass weniger mehr ist, Mit neuen, lebensdienlichen Projekt wird die Welt menschlicher. Scheitern ist nicht ausgeschlossen. Und immer wieder: Bedenken als Bremsklötze. Was hier mutig durchgestrichen wurde, ist mir wohlbekannt. Aber die Botschaft hör ich wohl: Spring über deinen Schatten und wirf die Bedenken weg und du bist frei für Neues.
Warum ich das alles schreibe. Es dient auch zur Eigenmotivation. Heute habe ich beschlossen, mit einem Projekt anzufangen, von dem ich später an dieser Stelle berichten werde …
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