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Mut in Zeiten des Virus - Blog aus häuslicher Quarantäne

In den nächsten Tagen werde ich aus der häuslichen Quarantäne heraus Texte, Bilder, Hinweise, Informationen senden, die den Sinn haben, Gemeinschaft in Zeiten des Virus zu leben und trotz sozialer Distanz Mut zu machen.


Ein Photo wird mich dabei begleiten, das Photo von einer ungewöhnlichen Glastür mit gelbem Rahmen. Das Glas ist bedruckt mit kurzen Sätzen und einzelnen Worten in weißer Farbe. Unverkennbar ist auch eine Sprechanlage auf der rechten Seit und ein Hinweisschild "Rauchen verboten!" Ein grelles rotes Licht weist auf eine Telefonzelle. Wohin führt die Tür? Welcher Raum eröffnet sich dahinter?

Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um die Eingangstür zum Klostergebäude des ZfP Südwürttemberg/Weissenau. Durch diese Tür gehe ich, wenn ich in meiner Funktion als Krankenhauspfarrer Menschen auf den Stationen und Wohngruppen besuche. Wenn ich Gottesdienste und Trauerfeiern auf der Wohngruppe halte. Wenn ich die Weihnachtsgeschichte erzähle und mit meiner Gitarre singe. Durch diese Tür gehe ich, wenn ich im Hörsaal eine Schülerveranstaltung zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus moderiere. Durch diese Tür gehe ich, wenn ich Ethikunterricht in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege erteile. Durch diese Tür gehe ich, wenn ich im Festsaal ein Konzert besuche. Hunderte Mal bin ich da schon durchgegangen. Irgendwann vor ein paar Jahren kam es zu dieser ungewöhlichen Beschriftung.

Wer Menschen hier besucht, und das sind viele, wer ein Konzert hören will, muss da durch. Pflegekräfte, Arzt*innen, Student*innen, Schüler*innen, Techniker*innen, Musizierende usw. setzen sich mit den Aussagen auf den Scheiben, mit den Visionen einer besseren Welt, mit den Visionen eines gerechteren Lebens auseinander. "Kein Krieg mehr, nirgends auf der Welt." Wie schön wär das. Wenn ich das lese, spüre ich, dass diese Worte mit mir zu tun haben. Sie meinen mich, meinen Lebensstil, meine Haltung und bestimmt auch viele Menschen, die hier aus- und eingehen, fühlen sich angesprochen.





Miteinander.


Entstanden ist diese ungewöhnliche Beschriftung aus dem Kontext der Erfahrungen von Menschen, die an einer psychischen Störung leiden. Sie schreiben ihre Sehnsüchte auf Glas. Ihre Sehnsüchte nach einer Welt ohne Ausgrenzung und Abwertung. Ihre Sehnsüchte nach einem friedlichen Zusammenleben. Aber auch konkrete Forderungen finden sich darunter: "Arbeitergeber*innen haben soziale Kompetenzen." Was alle Aussagen eint ist die Vision des Miteinander ohne Ansehen der Person. Es sind Anweisungen für ein gutes Leben. Das Miteinander ist zur Zeit des Virus in besonderer Weise herausgefordert. Es ist schon paradox: das Miteinander kann auf Dauer nur dann nachhaltig gesichert werden, wenn wir uns der Zusammenkunft entziehen und jede Berührung vermeiden. Ich bekomme das im Moment am eigenen Leib mit. Ich befinde mich in 14-tägiger Quarantäne, da ich mich in einem Risikogebiet aufgehalten habe. Ich bin frei von Symptomen. Einen Test gibt es erst, wenn sich erste Symptome zeigen. Obwohl viele Infektionen völlig harmlos ablaufen, kann jede Berührung mit Menschen für die Berührten alles andere als harmlose Folgen haben. Und da müssen die Schwächsten besonders geschützt werden. Und da "das schwächste Glied der Gesellschaft zählt", wie einer der Inschriften zu entnehmen ist, müssen wir schützen durch soziale Distanz. Für die Seelsorge eigentlich nicht möglich. Soziale Distanz und Seelsorge geht eigentlich nicht. Also müssen wir jetzt erfinderisch sein. Jetzt geht es darum, unsere inneren Quellen zu mobilisieren und uns dabei gegenseitig zu unterstützen.


Das Böse ist von der Welt verschwunden.


Auf der Eingangstür zum Klosterbau des Zentrums für Psychiatrie Südwürttemberg/Weissenau finden sich eine ganze Reihe von Visionen für eine bessere Welt. So stellen sich psychisch kranke Menschen die Zukunft vor. Die Visionen sind auf Glas geschrieben und schaffen dadurch Transparenz. Wer das Gebäude betritt, kommt nicht daran vorbei. Ein einziger Satz steht nicht auf Glas, sondern auf dem Rahmen. Es lautet: Das Böse ist von der Welt verschwunden. Das Böse. Wie können wir uns das Böse vorstellen? Wo kommt es her und wie bekommen wie können wir es zum Verschwinden bringen? Als Theologe und Seelsorger fällt mir zunächst der erste Schöpfungsbericht ein. Hier wird beschrieben, wie Gott aus dem Chaos die gute Schöpfung hervorgehen lässt. „Und siehe, es war sehr gut!“ beschreibt die Bibel die einzelnen Schritte des Urgeschehens, mit denen Gott die Lebensgrundlagen schafft. Gott lobt sich. Hat ja auch allen Grund dazu.

Woher kommt dann das Böse? Geschaffen wurde es laut Schöpfungsgeschichte nicht. Es ist irgendwie aber unverkennbar, unübersehbar da. Krankheit, Krieg, Gewalt, Epidemien kamen in die Welt. Es scheint fast so, als alte die Welt die reine Güte nicht aus. Und auch um die Perfektion der Natur kann es so perfekt nicht bestellt sein, da läuft doch manches aus dem Ruder. Um das zu verstehen, bemühen manche eine satanische Gegenmacht. Es ist der Teufel, der uns das alles schickt. Er will uns verführen. Andere meinen, Gott selbst habe neben all dem Guten und Schönen auch das Böse erschaffen, darum schickt Gott die Krankheiten, Krieg und Gewalt als Strafe für Ungehorsam. Oder um uns zu prüfen. Beide Erklärungsversuche können nicht befriedigen. Die biblische Sachlage ist nicht eindeutig. Ich vermute, dass es bei diesem Thema kein endgültiges Ergebnis gibt, kein endgültiges Ergebnis geben kann. Ich glaube auch, dass unsere Erklärungsversuche immer im Vorläufigen hängenbleiben und dass wir nie zu einer voll befriedigenden Antwort finden.

Mein vorläufiger Erklärungsversuch: Gott hat uns Menschen erschaffen und komplett in Freiheit entlassen. Die sogenannte Sündenfallgeschichte, die mit der Vertreibung aus dem Paradies gipfelte, verstehe ich als einen Akt der Emanzipation, ein Entlassen aus der paradiesischen Wohlfühlatmosphäre einer Rundumversorgung. Die Autonomie ist für in meinem Verständnis der Beginn einer autonomen Freiheit und dadurch ein neuer, wichtiger Vertrauensschritt in der Menschheitsentwicklung. Entlassung in die Freiheit bedeutet aber auch: sich arrangieren mit dem Menschsein, mit allem, was das Menschsein ausmacht, mit der Selbstbeziehung, mit den sozialen Arrangements und mit den Regeln, die Gesellschaften einander geben. Und dazu gehören die schmerzlichen Erfahrungen von Kränkung, Schuld und Scham. Die erste überlieferte Geschichte nach dem erzwungenen Verlassen des Paradieses zeigt das mehr als krass. Die Welt verliert ihre Unschuld. Das Böse kommt in die Welt in Form eines entsetzlichen Brudermordes (Genesis 4). Kain erschlägt seinen Bruder Abel. Warum? Die Bibel schildert es so: Kain wird die Anerkennung für das, was er tut, verwehrt, während sein Bruder Abel die Anerkennung zuerkannt bekommt. Es sind sehr archaische Bilder, die wir heute schwer nachvollziehen können. Ein nichtiger Grund für einen Mord? Nicht für Kain. Die Kränkung, die er mangels Anerkennung erfährt, steigert sich in eine gewaltige Aggression, die sich an seinem Bruder Abel entlädt. Und Gott? Gott entgeht das nicht. Als Gott den Delinquenten zur Rechenschaft zieht, wird das in der Bibel mit folgenden Worten beschrieben:

Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.

Vor Gott lässt sich nichts verbergen - keine Gewalttat, kein Hinnehmen, keine Scheinheiligkeit. Und nichts von dem, was Kain getan hat, kann ungeschehen gemacht werden. Das Blut der Gemordeten schreit weiter zum Himmel. Unrecht wird auch durch zeitlichen Abstand nicht zum Recht. Abel, der eine Mensch, ist ermordet worden, und mit ihm geht eine ganze Welt unter. Das macht dieses wie jedes Verbrechen unverrechenbar. Für die, die ein solches Verbrechen zu ertragen haben, wird mit einem Menschenleben die ganze Welt zerstört. Und mit Kain wird der eine Mensch zum Mörder. Er kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen, seine Schuld nicht auf die anderen, die Verhältnisse, die Gesellschaft schieben.

Und jetzt verflucht Gott den Kain: Verflucht bist du, weg vom Erdboden, der seinen Mund aufgetan hat, aufzunehmen das Blut deines Bruders von deiner Hand. In der biblischen Schilderung entlädt sich die abgrundtiefe Aggression Gottes. Vielleicht nennen wir neben Kain weitere Namen. Verflucht die Sexualverbrecher, die sich immer wieder an Kindern vergehen. Verflucht die feigen Selbstmordattentäter. Verflucht seid ihr, die ihr so euer eigenes und fremdes Leben verwirkt habt. Und doch - bei genauem Hinsehen ist der Fluch Gottes gegen Kain keine Strafe. Denn was sich anschließt, ist zunächst nur die Beschreibung der Folgen der bösen Tat:

Ja, du wirst den Erdboden bebauen, er aber wird dir seine Kraft nicht mehr geben; unstet und flüchtig wirst du sein auf der Erde.

So sieht es aus, wenn einer den anderen umbringt. Durch Vernichtung des Lebens entsteht nichts, was heil und gut ist, was Zukunft in sich trägt. Es herrscht tiefe Einsamkeit, hartes, karges Leben, Verlust der Gemeinschaft. Davon legen die traumatisierten Soldaten aus den Kriegsgebieten genauso Zeugnis ab wie die Bilder der zerstörten Städte in Syrien, im Jemen, in Afghanistan. Kain befällt eine panische Angst. Verzweifelt wendet er sich an Gott:

Zu groß ist mein Vergehen und seine Folge, als dass ich sie tragen könnte. Siehe, du vertreibst mich heute vom Angesicht des Erdbodens, und vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf der Erde, und es wird so sein, dass jeder, der mich trifft, mich töten kann.

Nun spürt Kain, wie das ist: der gleichen Willkür ausgeliefert zu sein, die er gegenüber seinem Bruder selbst an den Tag gelegt hat. Jeder kann ihn umbringen. Schutzlos muss er leben. Die Gemeinschaft, das bergende Recht - alles ist ihm genommen. Wäre es Kain lieber gewesen, wenn Gott ihn sofort mit dem Tode gestraft hätte? Vorstellbar ist dies. Aber dann wäre dies nur die Fortsetzung der Geschichte, wie Kain sie schreiben wollte: Problemlösung durch Problemvernichtung.

Doch da kommt es zu einer erstaunlichen, zur entscheidenden Wende in der Geschichte. Und allein deswegen steht diese Geschichte in unserer Bibel.

Gott antwortet Kain: Nicht so, sondern wer Kain erschlägt, an dem soll es siebenfach gerächt werden. Und Gott machte dem Kain ein Zeichen, dass ihn niemand tötete, der ihn träfe.

Kain, der Mensch, wird zum Mörder. Kain, der Mörder, bleibt ein Mensch. Denn Gott schützt das Leben des Mörders.

Gott denkt - schon hier, auf den ersten Seiten unserer Bibel - das Böse in Gutes um, ohne das Böse zu beschönigen oder zu rechtfertigen. Wie einfach wäre es doch gewesen, Kain aus dem Weg zu räumen. Nur bedenken wir da nicht, dass wir mit der Vernichtung dessen, der seine Zukunft schuldhaft verspielt, unsere Zukunft verbauen. Gott widerspricht mit seiner Lebensbotschaft dieser fatalen Ideologie.

Für Christen gibt es keine Unmenschen, wohl aber unmenschliche Taten! Niemand hat das Recht, Tod mit Tod zu vergelten. Darum ist die gesetzlich verankerte Todesstrafe immer Ausdruck der Verkommenheit einer Gesellschaft und widerspricht allem, was wir als Christen der biblischen Botschaft als Evangelium entnehmen können. Es ist schon schlimm genug, dass ein Land wie China jedes Jahr Hunderte straffällig gewordene Menschen durch Todesstrafe ermordet. Dass aber ein christlich geprägtes Land wie die Vereinigten Staaten nach wie vor die Todesstrafe praktiziert, ist ein Skandal.

Auch das Leben des Bösen, das Leben des Mörders, steht unter dem Segen Gottes. Abel wird dadurch nicht wieder lebendig. Mord kann nicht ungeschehen gemacht werden. Das ist das Ungeheuerliche und vielleicht auch Unbegreifliche an dieser Geschichte: Die Lebensgeschichte des Kain geht weiter. Kain wird rehabilititert.

Kain heiratet, bekommt einen Sohn und gründet die erste Stadt. Aus seinem Geschlecht gehen gar die Leier- und Flötenspieler hervor.

Und so liegt auf seinem Leben wie auf jedem Leben beides: Verwirkung und neuer Aufbruch. Fluch und Segen. In dieser Spannung muss er leben. In dieser Spannung leben wir. Unter dem Segen, der größer ist als unsere Vernunft.

Entschleunigung


Meine häusliche Quarantänezeit neigt sich dem Ende zu. Ich hatte mir vorgenommen, jeden Tag eine neue Besinnung zu schreiben. Jeden Tag ist mir nicht gelungen. Aber jeden Tag ist es eine Neubesinnung geworden. Eine Neubesinnung auf das und eine Neubewertung dessen, was jetzt zählt, was im Moment dran ist. Die Entgleisung des Gewohnten hat in mir das ausgelöst: wir leben von Tag zu Tag in ein neues Abenteuer hinein. Neue Zahlen, neue Statistiken, neue Informationen, neue Beschränkungen. Staatlich auferlegtes Entschleunigen. Ein Überleben in der Angst, ein Bewältigen der Sorgen vor dem, was kommt und ein Hoffen auf die Zeit nach der Epidemie. Da uns das Virus in der Passionszeit ereilt hat, ist es sicher nicht weit hergeholt, eine gedankliche Affinität zur Fastenzeit herzustellen. Ein alte kirchliche Ritual der Besinnung auf das Wesentliche und der Konzentration von Kraft kommt jetzt wieder zur Geltung. Aber es ist kein freiwilliges Auferlegen, sondern verordnetes Fasten. Kontaktfasten, soziale Distanz ist angesagt, um der Liebe willen. Um die nicht zu infizieren, die wehrlos sind, alt und mit Einschränkungen, als die mit den wenigen Immunkräften. An diesen Gedanken muss man sich erst gewöhnen: es ist ein Akt der Nächstenliebe, zuhause zu bleiben, sich nicht ins soziale Getümmel zu stürzen. Für einen Beruf der Begegnung und Beziehung ist das eine extreme Herausforderung. Aber nun sind im Sinne der Passion Schweigen und Stille angesagt ob dieses immensen Eingriffs durch das Virus und der gewaltigen Entgleisung von Gewohntem. Konsequenz kann eine Entschleunigung der irrsinnig aufgeheizten Lebensbereiche sein. Ein Hinterfragen des ewigen höher, schneller und weiter. Die Planungen des Sommers mussten jetzt schon begraben werden. Maßstäbe sind in Windeseile verändert worden. Berufe mit niedrigem Einkommen werden aufgewertet, da sie plötzlich systemrelevant sind. Andere Berufe fürchten um ihre Existenz. Die Spaßindustrie, die auf Lust und Profit pocht erscheint in dieser Zeit merkwürdig hohl und oberflächlich. Der bezahlte Sport und die Eventkultur müssen hinterfragt werden. Wer will schon eine Markentasche kaufen, wenn sie niemand mehr gibt, der sie wegen des Versammlungsverbots bewundert. Das Runterfahren hat etwas Gutes. Es kommt zu einer Neubesinnung, hoffe ich. Und zu einer praktischen Neugestaltung der Welt. Durch Entschleunigung. Die Welt wird aufatmen.


Unter dieser Mailadresse bin ich erreichbar:


hans-dieter.schaefer@elkw.de

Jede Mail wird beantwortet.


Mit diesen modernen Möglichkeiten können wir uns gegenseitig gute Gedanken und Stimmungen mitteilen und so auf eine andere Weise "übertragen". Wir können uns durch unsere Geschichten und unsere Erlebnisse Anteil geben an unserem Befinden. Wir motivieren uns, Tipps für den Umgang mit der Krise auszutauschen. Wir hören uns zu und helfen uns gegenseitig in deinem neuen Miteinander.


Im jüdischen Verständnis erwartet man von einem Priester eine gehobene Stimmung und Sanftmut. Ich möchte das mit den momentan eingeschränkten Möglichkeiten umsetzen. Gerade in Zeiten der Krise ist das eine Möglichkeit, christliches Miteinander neu zu leben. Die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Jetzt geht es um Lösungen und ums Durchhalten.


Weitere Gedanken finden Sie in weiteren Blogs.


Mit den besten Wünschen für Leib und Seele


Pfr. Dr. Hans-Dieter Schäfer


Fürbittgebet


Gott des Lebens, betroffen von der Not der Corona-Krise kommen wir zu Dir. Wir beten für alle, deren Alltag jetzt massiv belastet ist und bitten um Heilung für alle Erkrankten. Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden. Tröste jene, die jetzt trauern, weil sie Tote zu beklagen haben. Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie, und allen Pflegenden Kraft in dieser extremen Belastung. Gib den politisch Verantwortlichen Klarheit für richtige Entscheidungen. Wir danken für alle Frauen und Männer, die gewissenhaft die Versorgung und Infrastruktur unseres Landes aufrecht erhalten. Wir beten für alle, die in Panik sind oder von Angst überwältigt werden. Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden erleiden oder befürchten. Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen und niemanden an ihrer Seite haben. Stärke die Herzen der alten und pflegebedürftigen Menschen, und gib ihnen die Gewissheit, dass wir trotz allem miteinander verbunden sind. Von ganzem Herzen flehen wir, dass die Epidemie abschwillt und dass die medizinischen Einrichtungen und Ressourcen den aktuellen Anforderungen gerecht werden können. Wir beten, dass die Zahlen der Infizierten und Erkrankten zurückgehen. Und wir hoffen, dass in allen Bereichen bald wieder Normalität einkehren wird. Guter Gott, mache uns dankbar für jeden Tag, den wir gesund verbringen. Lass uns nie vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist. Ja, wir sind sterbliche Wesen und können nicht alles kontrollieren. Du allein bist Ursprung und Ziel von allem, Du allein bist ewig, immer liebend. Dein Heiliger Geist bewahre unsere Herzen in der Dankbarkeit. Getragen von einem tiefen Frieden werden wir die Krise bestehen. Jesus, Du Herr und Bruder aller Menschen, Deine Gegenwart vertreibt jede Furcht, sie schenkt Zuversicht und macht unsere Herzen bereit, offen und aufmerksam füreinander. Amen. (Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck)


Gebet


Ungewissheit und Angst erfüllen in diesen Tagen unsere Gedanken. Wir sind in Sorge. Wir sorgen uns um unsere Lieben. Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an. Behüte und bewahre sie. Wir sorgen uns um das Zusammenleben in unserem Land. Wir schauen auf das, was kommen wird. Wir sind hilflos. Der Corona-Virus bedroht die Schwachen. Wir vertrauen die Kranken deiner Fürsorge an. Behüte und bewahre sie.

Wir bitten für die Sterbenden – behüte sie und erbarme dich. Wir bitten für die Jungen – behüte sie und erbarme dich. Wir danken dir für alle, die in Krankenhäusern und Laboren arbeiten. Wir danken dir für alle, die Kranke pflegen, Eingeschlossene versorgen und sich um das Wohl aller mühen. Behüte und leite sie. Du bist unsere Hilfe und Stärke. Behüte uns, bewahre uns und erbarme dich.

Amen.

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