Generalstreik Mössingen 31.1.1933
Einen Tag nach der sogenannten Machtergreifung Hitlers fand in dem Dorf am Rande der Schwäbischen Alb etwas Einmaliges statt: In dem landwirtschaftlich geprägten Ort im Steinlachtal gingen etwa 800 Personen auf die Straße, um gegen die Machtübernahme Hitlers zu protestieren. Die drei großen Textilfabriken des Ortes sollten bestreikt werden. Auch wenn ein Streikaufruf der KPD im gesamten Reich erfolgte, haben nur die Mössinger eine solche Aktion durchgeführt. Auch die SPD war beteiligt. Das isolierte Geschehen wurde am Nachmittag durch die Reutlinger Polizei aufgelöst. 80 Teilnehmende waren zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Beteiligten wurden teilwiese denunziert. Auch Nichtbeteiligte am Streik erlitten politische Verfolgung und wurden im KZ Heuberg inhaftiert. Der gemäßigte Bürgermeister Karl Jaggy wurde seines Amtes enthoben.
Beeindruckende Ausstellung in der Kulturscheune
Die Kulturscheune Mössingen zeichnet die Ereignisse vor 90 Jahren in einer beeindruckenden Ausstellung nach. Eine Ausstellung, die nachdenklich macht. Sie zeigt Vorgeschichte, Ereignis und Folgen des 31.1.1933 und gibt auch Antworten auf die Frage: Warum kam es gerade in Mössingen zu einer Aktion?
Wo? Museum Kulturscheune, Brunnenstr. 3/1, Mössingen Wann? Vom 27.1. - 17.12.2023, mittwochs 14 - 22 Uhr, sonntags 14 - 18 Uhr Anfragen zu Führungen an: museum@moessingen.de oder Tel. 07473 / 272012
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